© Mariakray / Pixabay

Gärtnern, ohne den Rücken zu überfordern

Der Frühling steht vor der Türe und mit ihm die bei vielen Menschen heißgeliebte Gartensaison. Narzissen, Stiefmütterchen und Tulpenzwiebeln fordern jetzt schon die ersten „Bücklinge“ – aber aufgepasst: Wer zu viel Unbedachtes im Garten leistet, dem drohen Rückenschmerz und Verspannung. Wenn es richtig schiefläuft, kann auch mal ein ausgewachsener Hexenschuss das Dankeschön frisch eingebrachter Gartenpflanzen sein.

Wie die Gartenarbeit Hand in Hand mit einer guten Rückengesundheit einhergeht, verrät der Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. Detlef Detjen. Denn eins steht fest: Ein gesunder Rücken wird von der richtigen Bewegung im Garten an der frischen Luft nicht geschwächt, sondern gestärkt.

Gartenarbeit – perfektes Workout in der Natur
Bei der Gartenarbeit werden nahezu alle Muskelgruppen des Stütz- und Bewegungsapparates beansprucht. „Der Rücken verrichtet dabei manchmal echte Schwerstarbeit“, sagt Detlef Detjen, Experte auf dem Gebiet der Umgebungsprävention. „Das Umgraben eines Gemüsebeets fordert Muskulatur, Wirbelsäule, Sehnen und Bandscheiben wirklich heraus.“ Hier müssen belastungsbedingte Verletzungen gar nicht erst entstehen, wenn einigeTipps befolgt werden:

  1. Achten Sie auf Ihre Bewegungsabläufe, um gelenk- und rückenfreundlich zu gärtnern. Heben Sie zum Beispiel stets aus den Knien und vollziehen Sie keine ruckartigen Bewegungen. Nutzen Sie außerdem Hilfsmittel wie kleine Unterlagen, falls  Sie im Beet beim Pflanzen länger knien müssen.
  2. Gartengeräte mit ergonomischen Griffen und Stielen, die am besten auch noch individuell verstellbar sind, sollen die Arbeit erleichtern und den Rücken schonen.
  3. Da Gartenarbeit meist auf dem Boden stattfindet, sollten Sie auf keinen Fall dauerhaft gebückt arbeiten, sondern möglichst aufrecht. Gehen Sie am besten in die Hocke oder knien Sie. Stellen Sie ein Bein auf und stützen den Unterarm auf den Oberschenkel. So halten Sie sich gerade und entlasten den Rücken.
  4. Schwere Lasten sollten Sie verteilen, indem Sie zum Beispiel besser zwei kleine Gießkannen tragen, statt einer großen.
  5. Ganz wichtig: Wechseln Sie häufig die Position und gestalten Sie Ihre Gartenarbeit abwechslungsreich. Monotone Bewegungen, die Sie über einen längeren Zeitraum ausführen, sind extrem anstrengend - auch für den Rücken. Durch verteilte Belastungen werden verschiedene Muskelgruppen abwechselnd beansprucht, statt einer dauerhaften Belastung ausgesetzt zu sein. Der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung fördert die Durchblutung der Muskulatur und beugt Verspannungen und Rückenschmerzen vor.
© congerdesign / Pixabay

Hecke schneiden – aber richtig!
Hecken sind für viele Gärten nicht nur Zaun, sondern auch Sichtschutz oder sogar optische Highlights der Gartengestaltung. Umso mehr sollten sie gepflegt aussehen und mehrmals im Jahr gestutzt werden. Besonders problematisch sind dabei die Über-Kopf-Arbeiten, weil die schweren Heckenscheren in dieser Position Rücken und Nacken besonders stark belasten. Die Folge können schmerzhafte Verspannungen sein. Wie Sie diesen vorbeugen können, erfahren Sie auf www.agr-ev.de/heckenschere.

Rasen rückenfreundlich pflegen
Wenn Sie einen gut gepflegten Rasen mögen, kennen Sie das: Das Grün muss regelmäßig gemäht werden, damit es schön satt aussieht und gesund bleibt. Doch gerade Rasenmähen zählt – besonders bei größeren Rasenflächen – zu den besonders anstrengenden und in der Familie unbeliebten Arbeiten. Eine gekrümmte Körperhaltung und schwere, schlecht gängige Rasenmäher beanspruchen Wirbelsäule und Gelenke unnötig. Wer nicht auf einen Rasenmäh-Roboter umsteigen möchte, hat weitere Optionen. Mit folgenden Tipps wird Ihnen eine rückenschonende Handhabung ermöglicht: Achten Sie auf höhenverstellbare Holme, ergonomische Handgriffe, geringes Gewicht, optimale Gewichtsverteilung auf den Achsen sowie leichte Bedienbarkeit aller Elemente. Weitere Tipps finden Sie außerdem unter www.agr-ev.de/rasenmaeher.

Für den akkuraten Schnitt der Rasenkanten und für schwer zugängliche Bereiche sind Rasentrimmer sehr beliebt. Zusätzlich haben manche Geräte Stützräder und einen drehbaren Rotorkopf. Das erleichtert die Arbeit mit dem Rasentrimmer nochmal. Generell gilt: Achten Sie beim Kauf von Gartengeräten auf folgende Eigenschaften und Kriterien, dann wird’s rückengerecht:

  • Leichtgewicht bevorzugt: Das Gerät sollte nicht zu schwer in der Hand liegen.
  • Variabel: Lässt sich das Gerät oder Gartenwerkzeug auf unterschiedliche Handhaltungen oder Höhen einstellen? So werden einseitige Belastungen vermieden.
  • Die Griffe sollten aus rutschfestem Material und die Bedienelemente in jeder Position gut zu erreichen sein. So ist das Arbeiten möglichst sicher.