© Städel Museum - Norbert Miguletz

MAKING VAN GOGH – Geschichte einer deutschen Liebe

Das Frankfurter Städel Museum widmet vom 23. Oktober 2019 bis zum 16. Februar 2020 dem Maler Vincent van Gogh (1853–1890) eine umfassende und einzigartige Ausstellung. Im Zentrum steht die Entstehung des „Mythos van Gogh“ um 1900 sowie die Bedeutung seiner Kunst für die Moderne in Deutschland. Mit 50 zentralen Arbeiten van Goghs ist die Ausstellung die umfangreichste Präsentation mit Werken des Malers seit fast 20 Jahren in Deutschland.

MAKING VAN GOGH thematisiert die besondere Rolle, die Galeristen, Museen Privatsammler und Kunstkritiker im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts für die posthume Rezeption van Goghs als „Vater der Moderne“ spielten. Knapp 15 Jahre nach seinem Tod wurde der niederländische Künstler hierzulande als einer der bedeutendsten Vorreiter der modernen Malerei wahrgenommen. Van Goghs Leben und Schaffen stießen in der Öffentlichkeit auf breites und anhaltendes Interesse; ungewöhnlich früh wurde seine Kunst in Deutschland gesammelt. Schon 1914 befand sich die enorme Anzahl von rund 150 Werken van Goghs in deutschen privaten und öffentlichen Sammlungen. Zeitgleich begannen deutsche Künstlerinnen und Künstler, sich intensiv mit seinen Werken auseinanderzusetzen. Insbesondere für die jungen Expressionisten wurde van Goghs Malerei zum Vorbild und zur maßgeblichen Inspirationsquelle – ohne seine Kunst ist die Entstehung der Moderne in Deutschland kaum denkbar.

Die Erfolgsgeschichte van Goghs ist eng mit dem Städel verbunden. Als eines der ersten Museen erwarb das Frankfurter Museum für den Aufbau einer modernen Kunstsammlung durch den Städelschen Museums-Verein 1908 das Gemälde Bauernhaus in Nuenen (1885) und die Zeichnung Kartoffelpflanzerin (1885). Drei Jahre später gelangte eines der berühmtesten Gemälde van Goghs in das Museum, das Bildnis des Dr. Gachet (1890).

In drei großen Kapiteln erzählt die außergewöhnliche Ausstellung von der Entstehung und Wirkung des „Mythos van Gogh“ in Deutschland. Wie kam es, dass van Gogh gerade in Deutschland so populär wurde? Wer engagierte sich für sein Werk und wie reagierten die Künstler auf ihn? Die Ausstellung zeigt van Gogh als Schlüsselfigur für die Kunst der deutschen Avantgarde und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis der Kunstentwicklung in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Städel vereint in der Ausstellung mehr als 120 Gemälde und Arbeiten auf Papier. Den Kern bilden 50 zentrale Werke von Vincent van Gogh aus allen Schaffensphasen. Zu sehen sind herausragende Leihgaben aus Privatsammlungen und führenden Museen weltweit. Einfluss und Wirkung van Goghs auf die nachfolgende Generation veranschaulichen in der Ausstellung 70 Werke von deutschen Künstlerinnen und Künstlern, darunter befinden sich sowohl bekannte Namen wie Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Paula Modersohn-Becker oder Gabriele Münter als auch wiederzuentdeckende Positionen etwa von Peter August Böckstiegel, Theo von Brockhusen, Heinrich Nauen oder Elsa Tischner-von Durant.

© Städel Museum - Norbert Miguletz
Van Gogh Selbstbildnis 1887
Infobox

Ort: Städel Museum
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–19.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr
Tickets und Eintritt: Sa, So + Feiertage 18 Euro, ermäßigt 16 Euro, Di–Fr 16 Euro, ermäßigt 14 Euro; Familienkarte 30 Euro; freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren.

Um längere Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich Tickets online zu buchen: shop.staedelmuseum.de.
Weitere Informationen: Telefon +49-(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de.