Storchenmuseum in Petershagen West
© Tourismus NRW e.V.

Störche schauen und staunen in NRW

Über 70 Weißstorchpaare kommen zum Brüten ins nördliche Westfalen. Westfälisches Storchenmuseum erzählt Natur- und Kulturgeschichte.

Sie sind wieder da: Die Weißstörche. Lange Zeit galten sie als gefährdet und konnten hierzulande fast ausschließlich in den ostdeutschen Bundesländern beobachtet werden. Nun sind sie wieder fast im gesamten Bundesgebiet zu finden. Zur Storchenhauptstadt in Nordrhein-Westfalen hat sich in den letzten Jahren das beschauliche Petershagen in der Region Teutoburger Wald entwickelt, wo im Frühsommer nun wieder rund 70 Paare brüten. Im Vogelschutzgebiet in der Weseraue geben geführte Exkursionen spannende Einblicke in den natürlichen Lebensraum der Weißstörche. In den Ortschaften der Stadt Petershagen kann man die großen Vögel mit ihren imposanten Nestern an zahlreichen Stellen beim Brüten bestaunen. Dazu widmet sich sogar ein eigenes Museum dem viel be- und umschriebenen, sowie mythisch verklärten Vogel: Das Westfälische Storchenmuseum Petershagen, das von der NRW-Stiftung maßgeblich gefördert wird, wurde im denkmalgeschützten Haus Windheim No2, einem alten Bauernhaus aus dem Jahr 1701 eingerichtet.

Der Storch zurück in NRW

Nur noch drei Weißstorchbrutpaare konnten 1987 in ganz Nordrhein-Westfalen gezählt werden und zwar rund um Petershagen. Diese alarmierende Zahl führte zur Gründung eines Aktionskomitees „Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke“, das genügend Nistplätze und neue Nahrungsflächen schuf. Mit großem Erfolg. „Wir freuen uns sehr, dass unser Engagement für die Tiere so erfolgreich ist. Der Weißstorch ist wie ein Gradmesser für eine verhältnismäßig intakte und naturnahe Umwelt. Wo er lebt, fühlen sich auch andere Lebewesen wohl. Darum lieben ihn die Menschen, weil er ein Stück heiler, unverdorbener Natur symbolisiert“, sagt Oliver Wolff vom Aktionskomitee. Während auf den Exkursionen vor allem die Nahrungsquelle für die Aufzucht der Jungstörche genauer unter die Lupe genommen wird, können Interessierte über den „Nestfinder“ (Bazar #10) die Storchenhorste in der Umgebung ausfindig machen und somit vielleicht sogar die Fütterung von Jungvögeln beobachten. Besonders gute Einblicke geben hier eigens installierte Webcams, die StorchenCam Altes Amtsgericht sowie die StorchenCams im Kreis Minden-Lübbecke.

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Storchenmuseum in Petershagen West

Natur- und Kulturgeschichten rund um den Weißstorch

Zahlreiche Märchen, Fabeln und Mythen ranken sich um den Storch. Doch warum fasziniert er so? Wie konnte die Mär entstehen, dass er – der wegen seines Klapperns im Frühling auch Klapperstorch genannt wird – die Kinder bringt? Oder woher kommt der Name Adebar? Das Westfälische Storchenmuseum Petershagen gibt mit eindrucksvollen Exponaten Antworten auf diese und viele andere Fragen. Gleichzeitig erhalten die Besucherinnen und Besucher an Medienstationen und durch Filme zahlreiche Informationen über Lebensweise und Biologie der Störche, ihre spannenden Routen auf dem Weg gen Süden oder ihr Paarungsverhalten. Ein mächtiges, originales Storchennest, das früher auf einem Schornstein in der Nähe thronte, bildet den Mittelpunkt des ungewöhnlichen Museums.

Kulturpäckchen mit urigen Unterkünften

Das Westfälische Storchenmuseum ist eine von 46 Attraktionen im #Kulturland NRW. Die neue Kampagne des Tourismus NRW will die ungewöhnlichen Kulturorte abseits der großen Metropolen in den Fokus rücken. Um die Kulturlandpartie zum Storchenmuseum besonders schmackhaft zu machen, hat der Tourismus NRW weitere Tipps in einem „Kulturpäckchen“ zusammengestellt: So können sich die Museumsbesucher anschließend im Hofcafé No2 auf der historischen Diele oder im Biergarten stärken, während die Kinder auf dem Storchenspielplatz toben. Mit der nur 200 Meter vom Museum entfernt liegenden Solarfähre Petra Solara können Interessierte gemütlich über die Weser schippern. Die malerische ostwestfälische Landschaft lässt sich auch gut auf dem Weserradweg, der Storchenroute oder der Mühlenroute mit dem Rad erkunden. Mit dem „Lüttken Hues“ und der Pension der Museumswerkstatt „Phönix“ gibt es vor Ort auch urige Unterkünfte. Und wer schon mal in Petershagen ist, kann dabei gleich noch weitere Attraktionen im Kulturland NRW kennenlernen: Die Stadt Petershagen gehört mit der Glashütte, dem Heringsfängermuseum und der Landsynagoge zu den „Versteckten Schätzen“.

Weitere Informationen: www.nrw-tourismus.de/a-westfaelisches-storchenmuseum