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Weltweit im Einsatz gegen Gewalt

Am Anfang stand die Wut. Empört und entsetzt über die Massenvergewaltigungen während des Bosnienkriegs bricht die junge Frauenärztin Monika Hauser 1992 auf. Mitten im Krieg will sie medizinische und psychologische Hilfe leisten. Zusammen mit bosnischen Frauen baut sie in Zenica ein Trauma-Therapiezentrum auf. Daraus entsteht medica mondiale.

Ob in Bosnien, in Ruanda, in der DR Kongo, in Afghanistan, Syrien oder im Irak – im Krieg setzen bewaffnete Gruppen und Armeen sexualisierte Gewalt ein, um die Gegenseite zu schwächen und zu terrorisieren. Frauen und Mädchen werden systematisch vergewaltigt, verschleppt und versklavt.

Die Auswirkungen von Krisen auf Frauen potenzieren sich, wenn sie schon vorher stärker von Ungerechtigkeit, Gewalt und Armut betroffen waren. medica mondiale unterstützt nun seit mehr als 25 Jahren Betroffene sexualisierter Gewalt in Krisengebieten. Wir wissen, welche Gefahren für Frauen bestehen und wie eine Krise ihre Situation verschlechtern kann.

Corona-Pandemie: Frauen erhalten die Gesellschaft am Leben
Millionen mutige Frauen weltweit setzen sich aktuell für die Eindämmung der Corona-Pandemie ein. Sie erhalten unsere Gesellschaft am Leben – durch ihre Arbeit in zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen, ihre Tätigkeit in systemrelevanten Berufsfeldern wie Pflege oder Einzelhandel und nicht zuletzt durch ihre vitale Rolle für ihre Familie. Gleichzeitig verstärken sich in Krisen bestehende Ungleichheiten und damit die Benachteiligung von Frauen.

Die durch Ausgangssperren zusätzlich anfallenden Fürsorgearbeiten werden zum Großteil von Frauen übernommen. Das gilt für den Unterricht zu Hause für die Kinder, Einkäufe für ältere Verwandte genauso wie für die Pflege von Menschen in Quarantäne. Auch Ausgangssperren selbst bergen für Frauen Gefahr: Sorgen, Stress und Alkoholkonsum sind bekannte Auslöser für familiäre Gewalt. Zufluchtsorte sind für Frauen nicht zu erreichen oder bereits jetzt überlastet.

Unterstützung vor Ort
Aus der Ebola-Epidemie in Westafrika haben wir mit unseren Partnerorganisationen gelernt: Es ist jetzt wichtig, Schutzmechanismen aufzubauen, die nicht nur wirksam gegen das Virus sind, sondern die Frauen auch vor Gewalt bewahren. So sind in unseren Projektländern zwar Aufklärungsmaßnahmen über Hygiene wichtig. Aber auch unsere Unterstützung für Frauen soll weitergehen: Wo früher psychosoziale Einzelberatung durchgeführt wurde, stehen unsere Partnerinnen Betroffenen jetzt per Telefon, Videotelefonie oder Chat zur Seite. Selbsthilfegruppen sollen ebenfalls in digitale Kanäle verlegt werden. Anstatt regelmäßiger Besuche sollen Nachbarn ins Vertrauen gezogen und gebeten werden, Unterstützung zu holen, wenn sie Zeugen familiärer Gewalt werden. Unter diesen Bedingungen müssen wir flexibel bleiben, unsere Arbeit dem Bedarf anpassen und wenn notwendig reorganisieren und improvisieren – denn eins ist klar: Wir bleiben an der Seite von Frauen und Mädchen weltweit und machen uns für ihre Rechte stark – trotz oder gerade in der Krise.

So unterstützt medica mondiale in unterschiedlichsten Regionen der Welt weiter Frauen und Mädchen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind – ungeachtet ihrer politischen, ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit. Mit medizinischer, psychosozialer, juristischer und ökonomischer Unterstützung helfen wir Überlebenden, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und zurück ins Leben zu finden.

Infobox

Spendenkonto medica mondiale: IBAN: DE92 3705 0198 0045 0001 63. Oder fordern Sie unsere Testamentsbroschüre an. Mit Ihrem Nachlass unterstützen Sie unseren Ansatz, Projekte mit langfristiger Wirkung aufzubauen. Ihre Hilfe macht den Wandel möglich.

medica mondiale ist ein gemeinnütziger Verein und Mitglied der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.