E-Book-Reader: Ein praktischer Begleiter. © Daxiao Productions / Fotolia.com

E-Book-Reader

im Lesertest
Mann mit E-Book-Reader auf einer Yacht
Wir haben – metaphorisch gesprochen – die Blätter fallen lassen.

Über 20 engagierte Lesertester unserer Kirchenzeitungen haben jeweils ein tragbares Lesegerät für elektronisch gespeicherte Bücher (sogenannte „E-Book-Reader“) auf Stärken und Schwächen getestet. Statt technischer Details und Raffinessen interessierte uns mehr, wie denn unsere aktiven und neugierigen Leser ab 50 Jahren mit ihren besonderen Ansprüchen und Erwartungen mit dem Gerät im Alltag zurechtkommen.

Vorteile eines E-Book-Readers

Erfolgreich wurden die Lesegeräte vor allem aufgrund ihrer dem Buch nachempfundenen Eigenschaften: Die Anbieter versprechen ein gut ablesbares, unauffällig beleuchtetes und mattes Display, das dem Leser das Gefühl geben soll, echte Papierseiten vor sich zu haben. Hinzu kommen ein äußerst geringes Gewicht und lange Akkulaufzeit für tagelanges Lesevergnügen.

Die Vorteile liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Die gesamte persönliche Bibliothek lässt sich in der Hand- oder Jackentasche problemlos mit sich tragen. Durch die speziellen Displays und die Beleuchtung lassen sich die Geräte zudem bei starkem Sonnenschein genauso gut lesen wie in völliger Dunkelheit.

Der größte Vorteil der E-Book-Reader – da sind sich unsere Lesertester einig – ist die Möglichkeit, Schriftart, Schriftgröße und Zeilenabstand individuell einzustellen. Zu Recht unverständlich ist einem Lesertester, warum solche Anpassungsmöglichkeiten in den Menü-Funktionen nicht möglich sind. Hier erwarten wir von den Herstellern konkret mehr Unterstützung für Leser mit Sehschwächen.

Lesertesterin Maria Conlan
Lesertesterin Maria Conlan

Im Lesertest: Fünf Modelle der Komfortklasse

Die Auswahl im Markt ist groß und für den Laien unübersichtlich. Wir haben fünf Modelle in der Komfortklasse zwischen ca. 100 und 150 Euro ausgewählt und für Sie getestet: den Kindle Paperwhite als meistverkauften E-Book-Reader in dieser Klasse; seinen größten Wettbewerber, den Tolino Vision 2 mit in weiten Teilen gleicher Grundausstattung sowie drei weniger bekannte Modelle als Neuauflagen im Jahr 2015: den PocketBook Touch Lux 3, den Kobo Glo HD und den Icarus Illumina E653BK.

Eine grundlegende Systemfrage sollte vor dem Kauf eines E-Book-Readers geklärt werden: Wer auf den Kindle als meistverkauften Reader setzt, bleibt an das geschlossene System des Anbieters Amazon gebunden. Die elektronischen Bücher für den Kindle können daher in erster Linie nur beim Online-Anbieter Amazon erworben werden. Der Vorteil bei diesem System: Als Kindle-Kunde muss man den E-Book-Reader beim ersten Mal im Grunde nur einschalten und kann dann fast schon loslegen. Dagegen erfordert die Ersteinrichtung bei den übrigen offenen Systemen ein paar Schritte mehr.

Damit verbunden ist eine Möglichkeit, die für einige unserer Lesertester besonders wichtig war: Das „Ausleihen“ von elektronischen Büchern in Stadt- und Gemeindebibliotheken ist nur mit den offenen Systemen möglich. Kindle-Leser müssen dazu das geschlossene Leihsystem bei Amazon nutzen – und bezahlen.